Was machen Sie denn da? *** Ich habe jetzt Feierabend und radle mir auf dem Heimweg den Kopf in der Ostseeluft frei. Heute war im Café viel los – ein Arbeitstag, wie ich ihn liebe. Ich mag den Trubel und ich mag meine Aufgaben. Das ist viel mehr als „nur kellnern“.
Und ich mag es, anschließend auf mein Fahrrad zu steigen, bei Wind und Wetter. Bis ich zuhause ankomme, bin ich selbst nach einer anstrengenden Schicht entspannt. Im Sommer, wenn die Insel voll ist, kann ich so auch einfach am Stau vorbei fahren.
Als ich mich vor fünf Jahren im Service beworben habe, hatte ich keinerlei Erfahrung, aber große Lust, in der Gastronomie hinter die Kulissen zu schauen. Ich wollte unbedingt alle Stationen lernen. In unserem größten Café, in Mukran, arbeite ich meist als Orderman und im Service, kann aber inzwischen Kolleginnen an allen anderen Posten vertreten.
In der Kleinen Konditorei sind wir zu zweit für alles verantwortlich – Verkauf von Backwaren, Eis, Bestellungen annehmen, Zubereitung der Frühstücke, Küche, Kasse. Alles muss sitzen und man muss alles im Blick haben.
Davor war ich als Bürokauffrau beschäftigt, aber das war gar nichts für mich, den ganzen Tag auf dem Stuhl zu sitzen. Ich will den Kontakt mit Menschen. Es macht mich zufrieden, wenn meine Gäste sich wohl fühlen und wenn ich neuen Kolleginnen helfen kann, sich gut einzuarbeiten.
Im Sommer bekommen wir ja auch immer Schüler und Studenten als Aushilfen, für die ich als Teamleiterin verantwortlich bin. Wir laufen hier viele Kilometer pro Schicht, da ist es wichtig, nicht auch noch kreuz und quer zu rennen. Man muss den Überblick behalten und überall Augen und Ohren haben. Das zu schaffen, selbst an einem stressigen Tag in der Hochsaison, ist wie ein Kick für mich und macht mich stolz. Wir sind hier ein super Team, das merkt man vor allem im Sommer. Anders funktioniert es dann einfach nicht.
Besonders schön ist es, wenn wir Stammgäste begrüßen können. Es gibt Urlauber, die kommen jahrelang immer wieder. Das ist auch ein tolles Lob für uns.
